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Pankreatitis bei Hund und Katze

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Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) treten in der Veterinärmedizin häufig auf und müssen nicht selten stationär behandelt werden. Das Pankreas liegt im Oberbauch zwischen Magen und Dünndarm und erfüllt zwei wichtige Funktionen: Einerseits produziert sie Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert und andererseits Enzyme für die Fett- Eiweiß- und Kohlenhydratverdauung.
 

Man unterscheidet eine akute und eine chronische Pankreatitis.

Wodurch entsteht eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse eigentlich?
Bei Katzen spielen Infektionskrankheiten eine große Rolle, Bakterien gelangen aus dem Darm in das Pankreasgewebe . Toxoplasmose spielt hier ebenfalls eine große Rolle, Untersuchungen zufolge konnten Toxoplasmen in über 80% der entzündeten Bauchspeicheldrüsen bei Katzen nachgewiesen werden.

 

Aber auch bestimmte Medikamente, Vergiftungen oder Verletzungen nach einem Sturz können bei Katzen eine Pankreatitis auslösen.
 

Beim Hund kann es durch ungeeignete Nahrungsmittel wie Tischabfälle oder Essenreste die draußen gefunden und aufgenommen werden. Auch eine zu fettreiche Mahlzeit kann eine Pankreatitis auslösen. Weitere Risikofaktoren sind erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht und eine
Minderdurchblutung aber auch Infektionen mit Babesien, den Erregern der Hundemalaria.

Was passiert bei einer Pankreatitis?
Es kommt zu einer verminderten Ausscheidung der Verdauungsenzyme und somit fängt das Organ an sich selbst zu verdauen. Die aggressiven Verdauungssäfte beginnen bereits im Drüsengewebe selbst und nicht wie vorgesehen erst im Dünndarm zu arbeiten. Entzündungszellen wandern ein und das Pankreas schwillt an.


Welche Folgen kann das haben?
Eine akute Pankreatitis kann ohne Folgen abheilen wenn sie rechtzeitig behandelt wird, die chronische Form kann immer wieder aufflammen und hinterlässt bei der Heilung Narbengewebe, die Bauchspeicheldrüse schrumpft und es kann sich eine Insuffizienz (Schwäche) ausbilden, die sogar zu einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) führen kann.

Welche Symptome können auftreten?

  •  Appetitlosigkeit

  •  Erbrechen

  • Durchfall

  •  Bauchschmerzen

  •  Apathie

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Katzen zeigen oftmals weniger Symptome, sie fressen weniger, ziehen sich zurück und ihre Besitzer merken oftmals sehr spät, dass etwas nicht stimmt. Oft tritt eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen gleichzeitig mit anderen Leber- und Magen-Darmerkrankungen oder einer
Zuckerkrankheit auf, sodass die Pankreatitis durch die anderen Krankheitssymptome verschleiert wird.

 

Bauchschmerzen bei Hunden und Katzen zu erkennen ist häufig nicht so einfach. Manche Hunde nehmen die sogenannte Gebetsstellung ein, das heißt sie stützen sich mit dem Vorderkörper am Boden ab währen die Hinterbeine in der Höhe bleiben allerdings zeigt dieses Verhalten nur ca. jede
10. Hund daher darf man sich darauf als Symptom nicht verlassen.

Wie wird die Pankreatitis diagnostiziert?
Nach der klinischen Untersuchung und dem Vorbericht wird im Blut wird die „pankreasspezifische Lipase“ bestimmt und eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Mittels Blutbild und Blutchemie lässt sich erkennen inwieweit die Erkrankung bereits andere Organe wie Leber und Nieren belastet. Gerade bei Katzen ist es sinnvoll auf begleitende Darmerkrankungen durch die Bestimmung von Vitamin B12 und Folsäure zu untersuchen.

 

Vor allem bei jungen Hunden sollte man auch immer an einen verschluckten Fremdkörper denken daher ist eine Röntgenaufnahme vom Bauch sinnvoll. Eine weitere wichtige diagnostische Maßnahme ist der Bauchultraschall. Hier lässt sich der Schweregrad erkennen bzw kann man die Pankreatitis von anderen Magen Darm Erkrankungen abgrenzen. Oftmals liegen bei Katzen nämlich gleichzeitig auch Leber und Darmerkrankungen vor.

Wie wird eine Pankreatitis behandelt?
 

Die 3 wichtigsten Maßnahmen sind:
1. Flüssigkeitsersatz
2. Schmerztherapie
3. Richtige Fütterung

 

Je nachdem ob es ein akuter oder ein chronischer Fall ist, variieren auch die Behandlungsmethoden.
Bei milden und frühzeitig diagnostizierten Verläufen ist die Heilungschance sehr groß. Wenn eine schwere Pankreatitis vorliegt oder keine rechtzeitige Behandlung stattfindet, kann es zum Organversagen kommen. Daher empfehlen wir dringend einen Tierarzt aufzusuchen bei Vorliegen
der oben genannten Symptome.

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